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Workation, New Work und Co.




Früher waren es hauptsächlich Programmierer:innen, die morgens an der Algarve Surfen waren und abends in die Tasten hackten #digitalnomads. Inzwischen entdecken wir sie überall: die privilegierten, AirPod-tragenden t3n Leser:innen mit Laptop auf dem Schoß und Füßen in dem Pool. Wenn sie nicht gerade auf dem OMR Festival sind, dann sind sie auf Workation: Ob Bali, Thailand, auf den Kanaren oder Mallorca oder direkt im Camper Van – it’s a hype!

Und gleichzeitig herrscht gehöriges Wortgeschwurbel, wenn es dann darum geht, was eigentlich denn genau aber New Work ist.

Wir schaffen Klarheit:

Workation: Workation bezeichnet, wie der Name nahelegt, die Zusammenführung von Arbeit und Urlaub; Work und Vacation. Auslöser hierfür ist die Option remote zu arbeiten und bietet verschiedene Vorteile, wie Flexibilität, zusätzliche Motivation und der Option zur Auszeit aufgrund wenig dringlicher Verpflichtungen - schließlich befindet man sich weiterhin im Urlaub.

New Work: New Work beschreibt die heutig präsente Arbeitswelt, deren Wandel anhand von Digitalisierung, Globalisierung und jüngeren Generationen erfolgte. Der hierbei entstehende Aufbruch bedeutet für viele nicht nur ein Aufbruch im Mindset selbst, etwa in Form nachhaltigerer Arbeitsweisen mit Ziel zur Veränderung, sondern eröffnet auch neue Arbeitsmethoden, etwa Homeofficing oder besagte Workation.

Unser Fazit:

New Work ist so viel mehr als nur Flexibilität von Ort oder Zeit, zu der wir arbeiten. Es geht darum, den Menschen mit all seinen Bedürfnissen in den Fokus zu stellen und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Selbstbestimmung und Mitgestaltungsmöglichkeiten fördert – aber auch fordert. Mehr dazu hier.

New Work kann erfordern, die entsprechende IT-Infrastruktur nachzurüsten, interaktive Büroräume zu gestalten oder Arbeitsverträge umzuschreiben, damit hybrides Arbeiten möglich und effizient wird, aber vor allem fordert New Work von uns allen einen Wandel von Mindset und Arbeitskultur. Tischkicker und Arbeiten unterm Sonnenschirm funktionieren nicht, wenn Erwartungsmanagement, Kommunikation und Kollaboration nicht mitwachsen.

Es ist höchst erstrebenswert, Balance, Achtsamkeit und Purpose in den Arbeitsalltag zu integrieren. Doch das passiert nur, wenn gemeinsame Werte verbinden und die intrinsische Motivation hoch ist: Dann entsteht Innovation in der Mittagspause und echter Fortschritt auch gemeinsam auf dem Klapptisch im Van.


Doch bei mangelnder intrinsischer Motivation, wird der Home Office Tag zum Netflix-Marathon und die Workation zum Sonnenbaden mit aufgeklapptem Laptop. Da hilft dann auch kein Vertrauen.

Focus on motivation, not on control.

Wenn die persönlichen Werte und Ziele zu den gemeinsamen beitragen, schafft ihr einen Hebel der intrinsischen Motivation, der nicht zu übertreffen ist. Dann setzen die Mitarbeiter:innen ihre Stärken für das Unternehmen ein und ihr braucht als Unternehmen nicht irgendwelchen Trends hinterherrennen und Tools / Methoden einfach einsetzen, weil andere es tun.

Setzt euch damit auseinander, wo ihr als Unternehmen steht, was wirklich zu euch passt und was Zielsetzung ist. Eine peinliche „Rückrufaktion“ oder gar Drohung wie zuletzt Elon Musks Ankündigung, „wer nicht 40 Stunden in der Woche ins Büro kommt, muss gehen“ (Spiegel, 06/22) sollte so vermieden werden.

Der passende Kommentar von Cawa Younosi, Global Head Of People Experience bei SAP und “HR Influencer” dazu: Wer Zuhause seinen Arbeitgeber besch…, macht das im Büro auch. […]. Merke: #Trust is the better control!

Auch wir Birchies setzen auf Vertrauen!

Wir arbeiten komplett hybrid und überlassen dazu jeder und jedem selbst, wie und von wo er am besten arbeitet – solange die Leistung gegenüber unseren Kund:innen und Balance für das Teaming funktioniert. Natürlich gibt es da keinen Blueprint und wir befinden uns in einem ständigen Reflexions- und Lernprozess. Aktuell fahren wir damit sehr gut.

Und darüber hinaus: Einige von unseren Kolleg:innen waren schon auf Workation!

Wir haben die bisherigen geballten Learnings für euch zusammengeschrieben, damit eure Workation ein voller Erfolg wird!

Berücksichtigt dabei: Ob das für euch möglich ist, bestimmen immer noch die Gesetze und eure Arbeitgeber, stellt daher bitte sicher, dass alles mit rechten Dingen zugeht, bevor ihr die Backpacks vom Dachboden holt. Dazu mehr hier.


Unsere Tipps und Tricks:


Destination & Unterkunft

Natürlich ist es reizvoll, draußen unter Zitronenbäumen oder am Strand zu arbeiten. Die Realität ist oftmals nicht so einfach: Bei Sonnenschein etwas auf dem Bildschirm erkennen? Verdammt schwer. Die meisten Laptop-Akkus halten keinen 8-Stunden-Tag durch und iPhones melden Hitze-Warnungen. Sand, Wasser und Sonnencreme waren noch nie die besten Freunde der technischen Geräte. Wenn ihr also tatsächlich in den Tagen auch bisschen was schaffen wollt, stellt Folgendes sicher:

  • Ausreichend Arbeitsplätze im Innenraum, bestenfalls in einer lichtdurchfluteten schönen Unterkunft und ausreichend großen Tischen. Ein Zelt mit wackligem Campertisch ist keine Ausstattung für konzentriertes Arbeiten. Ist leider so.

  • Wenn ihr doch mal draußen arbeiten wollt, sucht euch eine Destination aus mit moderatem Wetter und angenehmen Außentemperaturen. Sonnenschutz und eine Terrassenüberdachung sind dabei ein Must-Have.

  • Sucht Euch eine „feste“ Unterkunft. Damit kann auch ein Van gemeint sein. Aber alles, wo ihr alle 2 Tage all Euer Gerümpel wieder in den Backpack quetschen müsst und am nächsten Ort wieder WLAN, Steckdosen und Co. aufspüren müsst, kostet Zeit und Nerven. Bye bye, Inselhopping.

  • Wenn ihr nicht gerade alleine seid: Sucht euch eine Unterkunft mit separaten Räumen, damit ihr nicht von den Gesprächen der anderen genervt seid.

  • Achtet bei den Unterkünften darauf, dass diese nicht unbedingt an einer lauten Straße gelegen sind. Und am besten auch nicht direkt über dem Pub, der ab 15:00 Uhr Happy Hour hat. Noise Cancelling Kopfhörer schaden aber nie! Apropos…

Technik & Equipment

Egal wie toll die Unterkunft – versucht euch von den Gewohnheiten der letzten Jahre ein wenig zu lösen und Offenheit gegenüber der neuen Umgebung mitzubringen, denn ihr könnt nicht erwarten genauso zu arbeiten wie von zuhause. Ein paar Standards, die ihr vorher absichern könnt:


WICHTIG: Nichts geht ohne anständiges WLAN. Das wisst ihr spätestens seit eurer letzten Dienstreise mit dem ICE. Lasst Euch daher von euren zukünftigen Gastgeber:innen vor der festen Buchung am besten einen Screenshot vom Speed Test schicken.


  • Wenn möglich fragt auch gern bereits bei Buchung ab, ob es Außensteckdosen gibt. Wenn nicht, sind wir beim nächsten Punkt:

  • Verlängerungskabel / Mehrfachsteckdose und Powerbank! Egal, wo die Tische sind, an denen ihr arbeiten wollt. Geht nicht davon aus, dass Euer Handy-/Laptopladegerät von der Steckdose dahin reicht.

  • Absolutes Must-Have aus unserer Sicht, aber das ist natürlich persönlicher Geschmack: Kaffeemaschine 😉

Mitmenschen

Aus unserer Sicht ist es unerlässlich an dieser Stelle alle Erwartungshaltungen zu managen.

  • Deine Eigenen: Du wirst nicht genau so arbeiten wie Zuhause. It’s a fact. Kann sein, dass du entspannter bist, oder unentspannter. Kann sein, dass du voll in den kreativen Flow kommst oder nur total gestresst den Signalbalken jagst. Du weißt es vorher nicht. Setze dich nicht unter Druck, dass alles genau so sein muss wie sonst.

  • Die deiner Kolleg:innen und Kund:innen. Natürlich ist es schön, den Lunch Blocker mal um eine Stunde zu verlängern, um in den Pool zu hüpfen, aber blockt euch diese Termine rechtzeitig im Kalender und kommuniziert bei Bedarf, dass ihr ggf. weniger schafft als gewohnt oder abends nur noch telefonisch zu erreichen seid, aber nicht mehr am Laptop arbeiten werdet. Es wäre blöd, Kund:innen oder Kolleg:innen zu enttäuschen, die dachten, sie könnten dich wie gewohnt erreichen oder noch über Nacht Konzepte von dir erwarten, wenn dem nicht so ist. Dann steht der nächsten Workation plötzlich einiges im Weg – und sei es dein:e Chef:in.

  • Die deiner Mitreisenden: Im besten Fall arbeiten diese auch.

Alles andere sorgt je nach Charakter für extremen FOMO-Effekt: Fear of Missing Out. Die anderen sind am Strand und erzählen von den krassen Wellen abends? Gar keinen Bock auf diese Unterhaltung, wenn Du heute stundenlang mühsame Budgetverhandlungen geführt hast.


Lass deine Mitreisenden von Anfang an wissen, was du brauchst und wie viele Stunden du voraussichtlich in Ruhe-Arbeit oder Calls verbringen wirst. Findet einen gemeinsamen Rhythmus und stimmt euch am besten ab: Wenn mehrere Leute gleichzeitig Videocalls führen, killt es das meiste Airbnb-WLAN.


Best case aus eigener Erfahrung: Ein:e Arbeitskolleg:in, mit dem Du am gleichen Projekt arbeitest! So habt ihr vermutlich ähnliche Bedürfnisse und könnt (endlich) auch mal wieder persönlich diskutieren und Lösungen entwickeln. Janine und Lena packen direkt schon wieder ihre Sachen 😊

Arbeit & Aufgaben

Auch die Gestaltung des Arbeitstages sollte zumindest ein bisschen an die neuen Gegebenheiten angepasst werden:

  • Versucht Eure Kalender nicht so vollzuknallen mit Terminen wie gewohnt. Spätestens ab 17:00 Uhr während die anderen am Strand sind und nebenan die Sektflaschen knallen, macht es einfach keinen Spaß mehr. Ab 18:00 Uhr noch Termine? Ablehnen, andere Zeit vorschlagen.

  • Versucht früh zu starten. Besonders wenn die Mitreisenden nicht arbeiten, schlafen sie in der Zeit eh nur und ihr habt Zeit, was wegzuschaffen, um dann gemeinsam zu frühstücken.

  • Generell versucht eure Anzahl an Videocalls gering zu halten. Zum Einen werdet ihr euch den halben Tag rumärgern, wenn das WLAN dann noch nicht so viel hält, wie es verspricht. Und zum Anderen: Ihr seid in herrlicher Umgebung! Nutzt doch die Inspiration, Gelassenheit und anderen Eindrücke, um kreative Arbeiten anzugehen.

  • Gleichzeitig unterschätzt nicht: Der schöne Nieselsommer in Deutschland entspricht oft nicht dem anderer Destinationen (zum Glück 😀). Eure kreativen Gedanken sollen unter Temperatureinfluss weder einfrieren noch dahinschmelzen. Und wir kennen es alle: Bei einem Großteil der Klimaanlagen gibt es nur Aus oder Eiszeit-Mode. Daher: Die wichtige Kundenpräsentation besser schon vorher abschließen und die Live Panel Diskussion vor 100 Leuten in einer anderen Woche erledigen.

  • Nehmt euch nicht zu viel vor. Jede Aktivität kostet Zeit für Vorbereitung und ist Aufwand. Morgens kurz den Berg besteigen und in der Mittagspause Schnorchelausflug? Ach ja und zwischendurch irgendwie jeweils 4 Stunden arbeiten? Vergesst es! Viel zu stressig! Die Vorstellung einer Workation ist auch deshalb teilweise romantisiert und zu sehr gehyped, weil man vergisst, dass auch deine Energie limitiert ist und mit einem Burnout aus der Workation zu kommen, nur um New Work zu machen wäre doch einfach zu viel der Buzzwords auf einmal.

Viel Spaß, Erholung, Inspiration und gute Reise wünschen Eure Birchies!🧳

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