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Das Echo der leeren BĂŒroflure: ZurĂŒck ins Office?


 


đŸ‘»đŸ‘» Booohooo, das Echo der leeren BĂŒroflure đŸ‘»đŸ‘»

An einem trĂŒben Freitag war das hohe, glĂ€serne BĂŒrogebĂ€ude besonders gespenstisch ruhig, da wirklich jede:r von zu Hause aus arbeitete. Nur Martin nicht, der in der Einsamkeit und Ruhe Trost fand. Da hörte er ein kratzendes FlĂŒstern, dass sich die Nackenhaare aufstellten: "
Warum bist du hier?" đŸ‘»


Es war einmal ein belebter Campus


Sind wir bei unseren Kund:innen auf dem Campus unterwegs, sehen wir zumindest montags und freitags immer wieder liebevoll gestaltete Office Spaces, die gruselig leer stehen. LĂ€ssige ökozertifizierte Holzschaukeln, auf denen so dermaßen new workig geworked werden könnte, die aber nur still und stumm vor sich hinhĂ€ngen. Öko-Bio-Fairtrade Kaffeebohnen, die ungemahlen bleiben. Bewegliche, modulare Möbel, die nie umgebaut, geschweige denn verschoben wurden.


Einer der trendigen New Work Begriffe in dem Zusammenspiel: „Office Peacocking“, zuerst gehört in einer lesenswerten Studie von OwlLabs. Das PhĂ€nomen beschreibt die auffĂ€llige Ausstattung von BĂŒros mit Cozy Couches, Zoom Zooms und Monstera Deliciosa fĂŒr den absoluten WohlfĂŒhlfaktor, um Mitarbeitende anzulocken, wieder aus ihrem Home-Office ins Office zu kommen.


Viele dieser Ausstattungen sind individuelle WĂŒnsche oder Ideen, die in konkrete Investments geflossen sind und nun als Schatten ihrer selbst in vereinsamten GĂ€ngen die geplagten Real Estate- und Employer Branding Manager heimsuchen. 🕾 đŸ‘» 🕯 Kein Wunder, dass jetzt sogar die Mitarbeiter:innen bei Zoom zum Teil zurĂŒck ins BĂŒro geordert werden.


Dazu passt, dass immer noch 63% der Arbeitnehmer:innen in Deutschland glauben, ihre FĂŒhrungskrĂ€fte nehmen die Kolleg:innen im BĂŒro als fleißiger und vertrauenswĂŒrdiger wahr als solche, die remote arbeiten. #proximitybias


Wie viel BĂŒro muss sein?

Hybrid Work ist ein Balanceakt unterschiedlichster BedĂŒrfnisse und Anforderungen. WĂ€hrend fĂŒr manche im Unternehmen das EckbĂŒro weiterhin als ultimatives Statussymbol gilt, wĂ€hlen andere Arbeitgeber:innen abhĂ€ngig von ihrem FreiheitsgefĂŒhl der Remote-Work-Regelung. Was wir dabei als Externe hĂ€ufig beobachten?


Insbesondere in Teams mit gering ausgeprĂ€gter Reflexions- und stark ausgeprĂ€gter BedĂŒrfniskultur, sind Diskussionen zu Home-Office hĂ€ufig festgefahren und werden stark aus Individualsicht gefĂŒhrt, auf der Suche nach meist egoistischen Vorteilen. GefĂ€hrlich dabei: Wer versucht, es allen recht zu machen, wird dies dennoch nie schaffen.


„Aber mein Kater ist nicht gern allein
“ đŸ±đŸšȘ

Aus unserer Sicht mĂŒssen die Anforderungen weder aus den Eigenarten der Mitbewohner:innen, noch aus dem Pflegeaufwand der Tomatenpflanzen heraus formuliert werden, sondern aus der Aufgabe und Zielsetzung heraus. Diese können sich durch Einflussfaktoren verĂ€ndern, und FlexibilitĂ€t erfordern, und dennoch kann man daraus „Requirements“ ableiten, die es dann an unterschiedliche Ebenen zu richten gilt:

  • an das Individuum

  • an das Team

  • an die Organisation und

  • an den Office Space

Ja, wie wÀre es denn, wenn wir bei uns selbst anfangen?

Uns macht es viel Spaß, unsere Kund:innen bei der Transformation ihrer Arbeitsweisen zu begleiten und zu unterstĂŒtzen. Dabei beobachten wir auch, dass es hĂ€ufig einen Mismatch gibt: Anforderungen aus der Individualperspektive werden an Campus oder Office Gestaltung gerichtet.


Was daraus entsteht, sind schicke, hochmoderne und mit digitalen Whiteboards, Stehschreibtischen und Cordsofas ausgestattete GeisterhĂ€user – denn wer soll an die beschreibbaren WĂ€nde scribbeln, sich ĂŒber eine Kaffeetasse gelehnt tief in die Augen schauen und auf neuartige, kreative und innovative Gedanken kommen, wenn nicht diejenigen, die diese Organisation ausmachen?


Wenn dann Anwesenheitsregeln festgezurrt werden, damit sich das auch alles bloß gelohnt hat, finden die Mitarbeiter:innen Workarounds. Coffee Badging ist ein solches Beispiel: Nur fĂŒr ein paar Stunden ins BĂŒro gehen, um Gesicht zu zeigen, einmal „einzuchecken“, vielleicht noch einen Kaffee mit Kolleg:innen trinken und dann direkt wieder nach Hause gehen – um dann tatsĂ€chlich was zu schaffen.


Die Office Gestaltung und Ausstattung kann die Arbeitsweisen unterstĂŒtzen oder hindern, doch der Shift zu einer neuen Form des Arbeitens passiert nicht, indem wir einfach die TĂŒren der EinzelbĂŒros rausreißen und „Open Space“ brĂŒllen. Die Übersetzung einer harmonisierten Sicht der Anforderungen an den Office Space ist eine anspruchsvolle Aufgabe: Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der Zusammenarbeit, Innovation und KreativitĂ€t fördert – fĂŒr verschiedene Generationen und Arbeitsweisen. Und das erfordert ein tiefes VerstĂ€ndnis von Design, FunktionalitĂ€t und Organisationskultur.


📩 🧠 MOVING IS MORE ABOUT PEOPLE THAN OFFICES.

Es sind die Menschen, die aus einem Space eine Gemeinschaft zum Leben erwecken. Daher ist es bei jedem Umzug oder jeder Renovierung mindestens genauso wichtig, die FĂŒhrungskrĂ€fte und Mitarbeiter:innen in dieser VerĂ€nderung zu berĂŒcksichtigen.


Unser Birchie Timm Hauschild hat dazu einen Lese-Tipp fĂŒr Euch: Er liebt Vitras bunt gestalteten e-paper zu „The Future of Shared Spaces“, wie Issue 05 zu „Distributed Work“ oder Issue 08 zu „Dynamic Spaces“.


Was er daraus gelernt hat? Das D5-Modell.


Das D5-Modell beschreibt fĂŒnf Stufen des verteilten Arbeitens – „distributed” weil man ohne zentrales Office ja nie wirklich „weg“, also „remote“ sein kann, sondern höchstens auf unterschiedliche Orte verteilt. 🏱 D1 – Physische Anwesenheit: Hier arbeiten alle im selben BĂŒro, zur selben Zeit. Etwa wenn Produktion oder eben physische Anwesenheit ein Teil der Dienstleistung ist. Oder einfach, weil es so gewĂŒnscht wird. đŸ§‘â€đŸ’» D2 – ReaktionsfĂ€higkeit: D2-Unternehmen haben die Technologie und Kultur, damit Mitarbeitende von zu Hause arbeiten können, nutzen das aber nur sporadisch. Ganz viele Unternehmen gehen gerade wieder auf diesen Pfad zurĂŒck und es entwickelt sich eine Art „Homeoffice auf Erlaubnis“-Kultur. đŸ€ł D3 – Replikation: Hier versuchen Unternehmen das BĂŒro-Erlebnis online zu replizieren. Zum Beispiel dadurch, dass alle Mitarbeitenden wĂ€hrend der BĂŒrozeiten online sind oder durch die Nutzung von Videoanrufen fĂŒr Meetings. Nur wenige Unternehmen aber bekommen die ĂŒberbordenden synchronen Videokonferenzen in den Griff und wundern sich ĂŒber gestresste Mitarbeitende. Hier braucht es bessere Guidance. 🙋 D4 – Echte asynchrone Arbeit: Das Unternehmen hat vollstĂ€ndig die Vorteile der Remote-Arbeit erkannt und lĂ€uft ĂŒber asynchrone Kommunikation, wodurch Mitarbeitende ihre Arbeit zu ihren eigenen Zeiten erledigen können. Slack, Teams, Notion, Drive, Asana und Co. sind einige der Tools, die in solchen Unternehmen eingesetzt werden. 🧘 D5 – Nirvana: Das ist die ultimative Stufe, die sich z.B. das Team von Automattic zuschreibt. Es geht nicht nur darum, remote zu arbeiten, sondern das gesamte Unternehmen und seine Prozesse sind um das Konzept der verteilten Arbeit herum aufgebaut. Anders als nachtrĂ€glich eine Art der Arbeit zu entwickeln, entwickelt sich diese Stufe hĂ€ufig aus der Open-Source-Kultur und aus der Tatsache heraus, dass die Mitarbeiter:innen weltweit verteilt und in der Zeitzone, die fĂŒr sie am besten passt, arbeiten.


Die Arbeitswelt ist in Bewegung und wir freuen uns auf den Austausch mit Euch dazu. Lust auf einen Coffee Chat – virtuell, hybrid oder on-site? Kommt jederzeit auf uns zu! 😉

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