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Book Review - "Think Again" von Adam Grant






Think Again – The power of knowing what you don't know.


Ein Buch, das Eindruck hinterlässt. In den Tagen und Wochen nach unserem Book Review haben wir das Thema immer wieder zitiert: Es lässt sich einfach auf so vieles anwenden. Think Again von Adam Grant hat nicht nur einen bleibenden Eindruck beim Team hinterlassen, sondern unser Denken und Handeln nachhaltig beeinflusst. Warum? Unsere Welt verändert sich so schnell, dass wir lernen müssen unser Denken ebenso schnell „upzudaten“ (to rethink).


Darum geht es im Buch


Adam Grant, Organisationspsychologe, bereits bekannt durch seine Bücher „Geben und Nehmen“, oder auch "Originals", ruft zum regelmäßigen Rethinking in seinem neusten Buch auf. Dabei stellt er klar: Wir müssen lernen zu überdenken. Entscheidend dazu, ist jedoch laut Grant nicht die Intelligenz allein, sondern die Motivation: "Rethinking is a skillset, but it’s also a mindset". Sein Buch ist unterteilt in vier Abschnitte. Im ersten Abschnitt thematisiert Grant das individuelle Rethinking, im zweiten Abschnitt das zwischenmenschliche Rethinken und schließlich im 3. Abschnitt das gemeinsame / kollektive Rethinking. Der 4. Abschnitt fasst schließlich alle Kapitel zusammen. Unsere Learnings des 1. Abschnitts / Individuelles Rethinking:

  • Wir sollten stärker wie Wissenschaftler denken – und weniger wie Prediger, Staatsanwälte oder Politiker. Gemeint ist: proaktiv nach Gründen zu suchen, warum wir falsch liegen könnten, nicht (nur) warum richtig. Und anschließend unsere Sicht, darauf basierend, was wir gelernt haben, neu definieren.


  • The Joy of being wrong: Schaue nicht nur nach Gründen, warum du falsch liegen könntest, sondern genieße es auch, mal falsch zu liegen. Vielleicht hat dein Umfeld mehr davon, und in jedem Fall hast du etwas dazugelernt.


  • Das eigene Mindset zu öffnen, muss gar nicht schwierig sein, wenn du davon ausgehst, dass es sich nicht um eine (Ver)Änderung oder Anpassung handelt, sondern um ein Update. So löst sich der eigene innere Widerstand.


  • "If knowledge is power, knowing what we don't know is wisdom." Es geht nicht darum alles zu wissen (das ist eh ein Scheinzustand), sondern darum, zu wissen, was man nicht weiß und neugierig darauf zu sein und zu bleiben.


  • Unser Tipp: Glaub nicht alles, was du denkst! Zuhören, neue Kulturen erforschen, von jedem lernen, dem Du begegnest, deine Meinung hinterfragen, Studien neu lesen. Akzeptieren, falsch zu liegen, lässt unser Denken flexibler werden.


  • Lieblingszitat: "Great thinkers […] maintain doubts because they know we’re all partially blind and they’re committed to improving their sight."

Unsere Learnings des 2. Abschnitts // Zwischenmenschliches Rethinking:

  • Um andere zu überzeugen, rät Grant: "Join the audience as a partner." Es geht nicht um das Gewinnen oder Verlieren. Gehe auf deine Gesprächspartner ein und schaffe dabei einen neuen Weg, den ihr zusammen gehen könnt. Was auch helfen kann: Hilf deinem Gegenüber, sich vorzustellen, wie ihre:seine Meinung in einer alternativen Parallelwelt aussähe, wäre sie:er woanders geboren / hätte ein anderes Geschlecht / eine andere Hautfarbe / … (Counterfactual thinking).


  • Manche Diskussionen können ein Fass ohne Boden sein. Wenn auch die Frage "What evidence would change your mind?" dein Gegenüber nicht zum Überdenken bringt und es keine ausreichenden Beweise für das einzig Wahre gibt, dann schließ mit dem Thema ab.


  • "The absence of conflict is not harmony, its apathy". Setze Streit nicht mit Konflikten gleich und Konflikte nicht mit fehlender Harmonie. Eine zivilisierte Diskussion zeigt deinem Gegenüber, dass sie:er dir wichtig ist, und du dich ihren:seinen Gedanken annimmst. Lass dich challengen und challenge dein Gegenüber, so entwickelt ihr euch beide weiter.


  • Unser Tipp: Versuche es mal so zu betrachten: Es geht nicht darum, die Meinung oder Perspektive anderer zu ändern. Sondern zu öffnen. So können wir eine gesunde Diskussionskultur zum Leben erwecken!


  • Lieblingszitat: "The power of listening doesn’t lie just in giving people the space to reflect on their views. It’s a display of respect and an expression of care."

Unsere Learnings des 3. Abschnitts // Gemeinsames (kollektives) Rethinking:

  • Es ist menschlich, auf der Suche nach Klarheit, komplexe Themen zu simplifizieren – insbesondere bei geladenen und heiß diskutierten Themen. Meist in zwei (extreme) Kategorien: Für oder gegen Impfungen / Trump / Abtreibungen / Flüchtlinge / Gleichberechtigung / künstliche Intelligenz… Doch binäre Polarisierung löst nicht die Komplexität der Themen, sondern verschweigt nur die vielen Grautöne der unterschiedlichsten Perspektiven.


  • Um dem zu entgehen, braucht es eine Umgebung, in der man seine bisherigen Überzeugungen nicht zu rechtfertigen braucht (meist um das Ego zu beruhigen, das eigene Image zu schützen oder frühere Entscheidungen zu verteidigen).


  • Rethinking erfolgt leichter in „Lernkulturen“ – wo Wachstum und Lernzyklen normal sind und man Fehler nicht nur macht, sondern auch drüber spricht. Sowohl in Schulen als auch im Berufsleben sollten wir mehr Neugierde ausstrahlen und Entdeckerfreude fördern.


  • Unser Tipp: Was nicht gemeint ist: Jeden Tag, durchgehend alles zu hinterfragen, umzuschmeißen, "OVERthinking". Was gemeint ist: Regelmäßig Prozesse, Verhaltensweisen- und Muster zu hinterfragen, REthinking.


Um Rethinking zu fördern:

  • beleuchtet Komplexität und Grautöne.

  • normalisiert Verletzlichkeit.

  • schafft Gemeinschaften des lebenslangen Lernens.

  • schafft psychologische Sicherheit.

  • bleibt neugierig und probiert neue Dinge aus.


  • Lieblingszitat: "Our happiness often depends more on what we do than where we are. It’s our actions – not our surroundings – that bring us meaning and belonging."




Was war Deine letzte Meinung, die Du nach gründlichem RETHINKING über Bord geworfen hast?




Anne:

Mein Change: Jedes Mal, wenn mein "Inner Dictator" mir sagt, dass ich recht habe, zwinge ich mich dazu, nach Gründen zu schauen, die dagegen sprechen. 





Fanny:

Mein Learning: Meinem Gegenüber aktiv zu zuhören. Bevor meine Gedanken während eines Gesprächs abdriften oder eine passende Antwort suchen, stelle ich meine eigene Meinung hintenan und fasse das Gesagte nochmal zusammen bzw. frage nach, bis Unklarheiten wirklich beseitigt sind.





Lara:

Mir passiert es immer wieder, dass ich annehme „ganz vielen geht es genau so wie mir“ oder „das denkt doch jeder“, und ich vergesse, dass ich in meiner eigenen Bubble sitze. Um diesen Bias zu vermeiden, habe ich mir vorgenommen auf den sozialen Medien Menschen außerhalb meiner Bubble zu folgen.



Romy:

Ich zwinge mich, meine Bewertungen zu hinterfragen und gehe in den Dialog mit Anderen: „Wie hast Du die Situation eben empfunden“? Denn erstaunlich ist doch, wie unterschiedlich wir alle wahrnehmen und Situationen daraufhin bewerten.

Mein Tipp: Nimm dir vor, dir auch die „Brille“ deines Gegenübers aufzusetzen und du schaffst so viel mehr Weitblick.

Wir freuen uns auf den Austausch mit Euch!


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